Psychotherapie

Psychische Störungen bedeuten starkes Leiden für die betroffene Person. Es entstehen innere Konflikte und äußere Symptome, die es schwer machen, den Alltag zu bewältigen. z.B. sozialer Rückzug, aggressives Verhalten, einnässen, Schlafprobleme, Ängste, Niedergeschlagenheit, Schulverweigerung, Selbstverletzungen, Suizidgedanken… Ob eine psychotherapeutische Behandlung notwendig ist, kann ein Kinderarzt*, Psychiater* oder Psychotherapeut* (wie ich) herausfinden.

Wie ist der Ablauf?

Nach dem ersten Kontakt per Email oder Telefon vereinbaren wir ein erstes Gespräch, an dem das Kind und die Eltern oder Sorgeberechtigten teilnehmen. Das dauert etwa 50 Minuten. Jede*r bekommt die Gelegenheit, Sorgen, Wünsche und Fragen auszusprechen. Dann gibt es einen Platz auf der Warteliste. Wenn ein Behandlungsplatz bei mir frei wird, machen wir wöchentliche Termine als „Probetherapie“. Und zwar einzelne Kindertermine und auch Elterntermine zum Kennenlernen und Ausprobieren. Nach dieser Probephase entscheiden alle gemeinsam über das weitere Vorgehen. Ist Psychotherapie geeignet oder soll es eine andere Hilfe sein? Können wir gut miteinander arbeiten? Gibt es gegenseitiges Vertrauen? Sind alle Beteiligten bereit, den therapeutischen Prozess zu unterstützen?

Jugendliche ab 15 Jahren dürfen selbstständig, mit oder ohne ihre Eltern, eine Therapie bei mir beantragen. Kinder unter 15 Jahren brauchen die Zustimmung aller Sorgeberechtigten. Und grundsätzlich geht eine Therapie bei mir nur mit freiwilliger Zustimmung des Kindes.

Der Therapieantrag an die Krankenkasse wird gemeinsam gestellt. Die Therapie findet dann mit einem Termin pro Woche statt und dauert etwa ein halbes Jahr bis zwei Jahre. Monatliche begleitende Elterntermine finden einzeln oder in Elterngruppen statt. Mit älteren Jugendlichen klären wir zusammen, ob Elterntermine hilfreich sind.

Was passiert in der Therapie?

Form und Inhalte der Therapie werden individuell angepasst. Jedes Kind braucht etwas andere und kann etwas anderes und das können wir gemeinsam herausfinden. Passt eine Einzeltherapie oder eine Gruppentherapie? Kann Therapiehund Tabu eine hilfreiche Unterstützung sein? Meine Aufgabe ist es, Kinder, Jugendliche und ihre Familien auf eine Weise zu unterstützen, die zu ihnen passt, sodass eine gesunde Entwicklung wieder möglich wird.

Wir sprechen miteinander, spielen, malen oder benutzen kreatives Material um Dinge auszudrücken, für die Worte manchmal nicht ausreichen. Wir denken uns Geschichten aus und stellen uns innere Bilder vor. Durch das wachsende Vertrauen in der therapeutischen Beziehung und den inneren Heilungsprozess können wir gemeinsam herausfinden, woher die Belastungen kommen und welche Gefühle und Bedürfnisse wohl dahinterstecken. Durch verschiedene Blickwinkel und neue Beziehungserfahrungen können sich eingefahrene Muster verändern lassen. Wir fördern die inneren Stärken, um besser mit den Belastungen umgehen zu können.

Wozu ist Psychotherapie gut?

Therapieziele können verschieden sein – nicht nur, weniger Symptome zu haben, sondern auch, mit den Symptomen zuversichtlicher umgehen zu können, sich selbst besser zu verstehen, ein stabileres Selbstwertgefühl zu haben, über schwierige Themen sprechen zu können, die Kommunikation in der Familie zu verbesssern und sich von belastenden Situationen auch in Zukunft nicht so leicht aus der Bahn werfen zu lassen.

Alles in allem ist Psychotherapie schwer zu beschreiben – man kann sie aber erfahren und erleben.

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